Geschichte der Stadtwerke

Die Geschichte der Stadtwerke am Beispiel der Entstehung der Bremer Stadtwerke

Die ersten Stadtwerke wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Dazu gehörten auch die Bremer Stadtwerke, welche im Jahr 1854 ihre Arbeit in Form des Bremer Gaswerkes aufnahmen. Die hier erzeugte Energie floss allerdings zunächst hauptsächlich in den Betrieb der Beleuchtungsanlage des nahegelegenen Bremer Hauptbahnhofs und hatte noch nicht die Aufgabe, das gesamte Stadtgebiet mit Energie zu versorgen. Im Jahr 1873 wurde dann ein Wasseraufbereitungswerk gebaut, welches bereits die ganze Stadt mit Trinkwasser versorgen konnte. Dazu wurde Wasser aus der Weser und zu Trinkwasser weiterverarbeitet. Dieses Wasserwerk war bis 1983 in Betrieb und ist bis heute ein Wahrzeichen der Stadt Bremen.

Direkt neben dem bereits bestehenden Bremer Gaswerk wurde im Jahr 1893 das erste Elektrizitätswerk der Stadt gebaut, welches bis in den ersten Weltkrieg hinein in Betrieb war. Das Werk hatte eine Leistung von 633 Kilowatt, diente allerdings zunächst auch fast ausschließlich zur Beleuchtung. Die erweiterte Nachfrage nach Energie gab Anlass, im Jahr 1901 ein weiteres Gaswerk zu bauen. Auch zwei weitere Kraftwerke zur Stromproduktion wurden gebaut, so dass der erhöhte Energiebedarf gedeckt werden konnte.

In dieser Konstellation konnten die Werke allerdings noch nicht als Stadtwerke bezeichnet werden. So wurden sie im Dezember 1939 zu den "städtischen Werken" zusammengefasst und in drei Bereiche unterteilt. Es gab den Bereich der Gas- und Wasserversorgung, den Bereich der Stromversorgung und eine kaufmännische Verwaltung. Im August 1941 wurde dann schließlich die Aktiengemeinschaft "Stadtwerke Bremen AG" gegründet, welche im weiteren Verlauf für die Energieversorgung der gesamten Stadt verantwortlich waren.

Die bis dahin eigenständigen Stadtwerke Bremen wurden im Jahr 1998 komplett von der swb AG übernommen und tritt seit 1999 als "swb Bremerhaven" auf.

Die meisten Stadtwerke entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei entwickelten sich nahezu alle Stadtwerke erst durch den Querverbund mehrerer einzelner Versorgungssparten, welche dann zusammengefasst und in eine Hand gegeben wurden.

Bis in die achtziger Jahre hinein waren die Stadtwerke in geschützten Märkten tätig. Die Kunden konnten also nicht frei wählen, von welchem Anbieter sie ihre Versorgung bezogen, sondern es waren automatisch die lokalen Stadtwerke für diese Aufgabe zuständig. Dann wurde diese Monopolstellung allerdings nach und nach aufgehoben. Zunächst wurden Teile der Abfallentsorgung für den marktwirtschaftlichen Wettbewerb geöffnet. Im Jahr 1998 folgte dann auch die Öffnung der Strom- und Gasversorgung für den freien Wettbewerb. Die Unternehmen müssen sich nun also im freien Wettbewerb mit anderen Unternehmen behaupten. Dies führte sowohl zu einer Preissenkung als auch zu einer Verbesserung des Serviceangebotes. Im besonderen geschah das durch Interessensvertretungen, in denen sich die Unternehmen zusammenschlossen, um effektiver arbeiten und sich vermarkten zu können.

Anders als im Bereich der Gas- und Stromversorgung ist die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung noch nicht dem freien Wettbewerb ausgeliefert worden sondern befinden sich noch im geschützten Markt. Die freiwillige Teilnahme an sogenannten Benchmarking-Vergleichen lässt aber dennoch ein Streben nach hohem Modernisierungsgrad und daraus folgend auch einer hohen Wasserqualität aufkommen. An dieser Tatsache wird noch einmal die besondere Stellung des Wassers auf dem Energiemarkt klar. Von allen Leistungen, die die Stadtwerke bieten ist das Angebot von gutem Trinkwasser das für das Überleben der Menschheit das Elementarste. Auf diese Art und Weise wird statt dem Streben nach dem besten Preis der Wunsch nach der besten Qualität in den Vordergrund gestellt.

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