Biomasse
Auch zum Bereich der regenerativen Energien zählt die Biomasse. Ist von der Biomasse die Rede, so ist damit die gesamte Masse von organischem Material gemeint, die in einem Ökosystem biochemisch synthetisiert wurde. In ihr sind also Massen aller Lebewesen enthalten. Das sind abgestorbene Organismen, die auch Detritus genannt werden und genauso die organischen Stoffwechselprodukte.
Den Großteil der Biomasse stellen mit ungefähr 60 Prozent die Mikroorganismen. In lebenden Organismen wird von einer gesamten Masse an Kohlenstoff von 280*109 Tonnen ausgegangen. Es gibt aktuelle Schätzungen, die davon ausgehen, dass die jährliche Gesamtproduktion von Biomasse an organischem Kohlenstoff 173*109 Tonnen beträgt. 118*109 gehen dabei auf das Konto vom Festland und 55*109 Tonnen entfallen auf die Weltmeere und den so genannten marinen Bereich. Ermittelt wird die Biomasse als Frischgewicht für jeden Kubikmeter an Volumen oder auch als Quadratmeter bezüglich der Oberfläche.
Die primären Produzenten aus der Pflanzenwelt können mittels Photosynthese aus Stoffen wie CO2, H2O und Mineralstoffen, die ansonsten nicht weiter nutzbar sind zu Energiegewinnung, mit Hilfe von Energiezufuhr Biomasse gewinnen. Diese gewonnen Biomasse liegt dann in den meisten Fällen in Form von Kohlehydraten vor. Es sind nur Pflanzen in der Lage Biomasse zu produzieren. Tiere sind auch in der Lage Biomasse herzustellen, allerdings brauchen sie dazu vorhandene Biomasse. Das heißt, dass ohne Pflanzen kein Tier auf der Erde in der Lage wäre zu überleben. Ausnahmen gibt es auf dem Gebiet der Chemosynthese. Hier wird anders als bei der Photosynthese die Energie nicht mit Hilfe des Lichtes, sondern viel mehr mittels anorganischer Stoffe gewonnen. Damit sind Stoffe wie Schwefelwasserstoff gemeint. Diese Stoffe treten aus dem inneren der Erde aus. Jedoch ist ihr Anteil an der gesamten Biomasse sehr klein.
Auch für den Menschen spielt die Biomasse eine wichtige Rolle. In der Biomasse wurde Sonnenenergie biochemisch gespeichert. Damit ist diese Form der regenerativen Energien in der Lage sich selbst als Energielieferant zu nutzen. Somit können Wasserstoff, elektrische Energie oder auch Kraftstoffe genutzt werden. Mit Hilfe der Biomasse kann Wärme erzeugt werden und auch elektrische Energie. Außerdem kann sie verwendet werden als Kraftstoff in Form von Ethanol-Kraftstoff und als Zellulose-Ethanol. Dadurch kommt es auch zu einer ausgeglichenen Bilanz was das CO2 angeht. Es wird nur die Menge freigesetzt, die zuvor biochemisch gebunden war.
Vor allem in Entwicklungsländern ist Biomasse der wichtigste Energieträger. Er kommt in diesen Ländern als Holz, Pflanzenabfall oder als Dung vor. In Brasilien wird die Biomasse als Flüssigbrennstoff genutzt, der aus Zuckerrohr Alkohol gewonnen wird. Die Biomasse wird allerdings nicht so gern als Kraftstoff genutzt, weil nur ein kleiner Teil von der chemisch gebundenen Energie noch gebraucht werden kann.
Zu den Kraftstoffen, die auf Biomasse basieren gehört auch der Biodiesel. Dieser wird hergestellt aus Pflanzenölen oder auch aus tierischen Fetten. Ein weiteres Beispiels ist BtL Kraftstoff. Dieser Diesel wird aus fester Biomasse gewonnen. Auch die Biomasse als Basis haben Biowasserstoff und Zellulose-Ethanol. Für Biogas und Pöl, das ist ein aus Kraftstoff bestehendes Pflanzenöl, gilt das gleiche.